Man kennt das ja. Manche Dinge tun eigentlich schon alleine weh, wenn man nur hinschaut. Und trotzdem ist da diese Faszination (ich will es jetzt mal aufgrund der weiteren Thematik nicht „die Faszination des Ekels“ schreiben).
Branding zum Beispiel. Sowohl das auf dem Hintern der Kuh, als auch das der Bavaria One. Als mir das Ganze erstmals begegnete, dachte ich mir sowas in der Art von „Haha, Der Postillon.“ Bei zweitem Hinsehen entdeckte ich, dass die Nachricht von Tagesschau.de stammt und sich sowohl auf Zeit.de als auch spiegel.de wiederholt. Auch nicht der 1. April. Hat die CSU im Wahlkampf plötzlich ihren Humor entdeckt? Das kann sich doch echt kein Satiriker besser ausdenken. Aber weil ich hier ja nicht das Politbarometer bin, woran ich kürzlich – und zurecht – erinnert wurde, kehren wir mal wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Branding. Per Definition ist Branding dann erfolgreich, wenn der Kunde einen emotionalen – nach Möglichkeit – positiven Bezug zum Produkt entwickelt. So gesehen, hat das Logo schon mal 50% des Solls erfüllt. Bisher waren zumindest alle Reaktionen, die mir begegnet sind emotional. Und am Rest kann man ja noch arbeiten.
Was ich in diesem Zusammenhang wirklich mal hervorheben muss: das Logo ist überraschend. Und bleibt schon deshalb im Gedächtnis. Das ist fast schon ein wenig erfrischend. Auf die Verknüpfung eines Raumfahrtprogramms mit einem trachtenbejackten Kreuzritter muss man ja erst einmal kommen. Da darf man dann auch darüber hinwegsehen, dass das Konterfei ein ganz klein wenig evil aussieht. So, als wolle man dem Abgebildeten lieber nicht im Dunkeln begegnen. Oder im All. Natürlich ist damit jedwede Chance, dass intelligentes Leben die Erde besucht endgültig vertan. Aber wir wollen nicht kleinlich sein.
Trotzdem, und jetzt kommen wir zum Kernpunkt: jedes Unternehmen sollte sich Gedanken zur Positionierung machen. Und wenn man schon mal 700 Millionen auf der hohen Kante hat, darf man gerne einen Bruchteil davon in ein ordentliches Logodesign stecken.
Die thematisch passende Playlist „welcome to the dark side, markus“ gibts nebenbei hier.